Ergebnisse
Kitzbüheler Horn / Maratona dles Dolomites.
Hannes war wieder sehr international unterwegs und hat sehr ausführliche Rennberichte verfasst, die wir Euch natürlich nicht vorenthalten wollen:Internationales Kitzbüheler Horn Radrennen
Am Samstag dem 28. Juli 2018 wurde das Radrennen auf das Kitzbüheler Horn zum bereits 38.
Mal ausgetragen. Aufgrund der langen Tradition und seinen festen Bestandteil im Etappenplan
der Österreich Rundfahrt lockt das Kitzbüheler Horn immer wieder starke Bergfahrer an die an
den bis zu 22% steilen Rampen an ihre Leistungsgrenzen gehen.
Da ich das Kitzbüheler Horn immer wieder in meine Trainingsfahrten einbaue ist das
Hornrennen mittlerweile ein fester Bestandteil in meinem Rennkalender. Dieses Jahr war das
Rennen wahrlich eine Hitzeschlacht. Nach neutralisiertem Start ging es nach Rennfreigabe
sofort ans Eingemachte. Obwohl auch ich (so wie viele andere) mit der Hitze zu kämpfen hatte
gelang es mir ein konstantes Tempo von unten bis oben zu fahren. Die von mir angestrebte
durchschnittliche Wattleistung konnte ich erbringen und so kam ich nach 38 Minuten 36
Sekunden als 5. der Sportklasse Herren I ins Ziel. Zwar über eine Minute langsamer als letztes
Jahr aber das waren durch die Bank alle Zeiten (auch jene des Siegers).
MARATONA DLES DOLOMITES 2018
Am Sonntag dem 1. Juli stand für mich das absolute Saisonhighlight 2018 am Programm – der
Maratona dles Dolomites. Wie der Name schon vermuten lässt findet dieser jährlich im Herzen
der italienischen Dolomiten statt und lockt über 9.000 Starter aus aller Welt an, darunter wohl
einige der besten Granfondo Fahrer Europas. Beim Maratona hat man die Möglichkeit während
des Rennens zwischen drei Streckenlängen zu entscheiden. Die kurze Variante – die
klassische Sellarunde – mit 55 km und knapp 1.800 hm, die mittlere Distanz – Sellarunde
inklusive der Westauffahrt auf den Falzaregopass und über den Valparola zurück ins Val Badia
– über 106 km und 3100 hm oder die Langdistanz – Sellarunde mit Passo Giau und Ostauffahrt
auf den Falzarego wo die Strecke mit der Mitteldistanz zusammenläuft.
Für mich stand quasi schon vor Rennstart fest, dass ich die Mitteldistanz bestreiten werde. Da
ich aus dem dritten Block starten musste, war mein Ziel eine Zeit unter 4 Stunden 30 zu fahren
um für eine etwaige Teilnahme an einer der kommenden Austragungen des Maratonas die
Qualifikation für den vorderen Startblock zu schaffen. Obwohl die ersten Athleten nach dem
Starschuss durch die Radlegende Eddy Merckx schon um 6:30 ins Rennen gingen, sollte ich
erst um 6:44 die Startlinie überqueren. Ich nutzte jede kleine Lücke um Plätze gutzumachen,
was mir auch ziemlich gut gelang. Trotzdem konnte ich am ersten Pass des Tages, den
Campolongo, noch nicht ganz mein Tempo fahren. Nach einer rasanten Abfahrt auf Arabba
stand schon der zweite Anstieg auf das Pordoijoch am Programm. Dort gelang es mir wirklich
gut meine Pace von unten bis oben durchzufahren was zur Folge hatte, dass ich den Großteil
des Feldes hinter mir lassen konnte. Auf dem Weg zum Sella- und Grödnerjoch schloss ich
dann auf die Fahrer auf, welche aus dem vorderen Block starteten.
Nun ging es ein zweites Mal den Campolongo hoch. In Arabba wurde dieses Mal die
Abzweigung links ins Buchensteintal genommen, wo es bei Andraz zur letzten Streckenteilung
kam. Wie eingangs erwähnt entschied ich mich für die Mitteldistanz und erklomm den Falzarego
Pass. Gegen Ende des Anstiegs merkte ich zwar das meine Kräfte auf Grund der unzähligen
Überholmanöver und der deshalb nicht gerade ökonomischen Fahrweise nachließen, ich aber
auf einem guten Weg war die angestrebte Qualifikationszeit zu erreichen. Am Passo Valparola
bekam ich noch kurz Krämpfe. Gott sei Dank folgte nun eine 15 Kilometer lange Abfahrt auf La
Villa, ehe es noch einmal hieß alle Kräfte für das letzte Hindernis zu mobilisieren. In La Villa
wartet nämlich ca. 4 Kilometer vor dem Ziel die „Mür dl Giat“, auf Deutsch Katzenmauer, eine
kurze aber sehr steile Rampe mit knapp 20 Prozent Steigung. An dieser Stelle kam noch einmal
richtiges Giro d’Italia Feeling auf. Etliche Zuschauer peitschten die Fahrer die Rampe hoch.
Gänsehaut Pur!
Das Ziel erreichte ich wenig später mit einer Zeit von 4 Stunden 17 Minuten. Ziel und damit
Qualifikationszeit erreicht. Angesichts der Konkurrenz war ich mit Platz 61 von knapp 3.000 gewerteten
Fahrern auf der Mitteldistanz und dem 13. Klassenrang auch mit der Platzierung sehr zufrieden.
Fazit: Unbeschreiblich! Das bisher wohl eindrucksvollste Rennen an dem ich je teilgenommen habe. Giro
d’Italia Feeling pur in einer Region die den Radsport lebt. An der Startlinie Legenden wie Miguel Indurain
oder Paolo Bettini. Dazu noch der italienische Nationaltrainer Davide Cassani und auch der
frischgebackene italienische Meister und mehrmalige Etappengewinner des Giros 2018 Elia Viviani
begleitete das Feld ein Stück. Ein Starterpaket das seinesgleichen sucht (Hochwertiges Castelli Trikot
und Castelli Weste um nur zwei Objekte aus dem umfangreichen Package zu nennen) und dazu noch
die beeindruckende Kulisse der Dolomiten bei Kaiserwetter. Aber auch sportlich war der Maratona auf
einem bisher noch nicht gekannten Niveau. Meiner Meinung nach ist das Rennfahren in Italien noch ein
gutes Stück härter als wie bei uns. Nichtsdestotrotz genoss ich die insgesamt fünf mit etlichen
Kilometern und Höhenmetern gespickten Tage die ich in Alta Badia verbringen durfte.
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